Therapie und therapeutische Begleitung

Zu jeder Theorie gehört auch die Praxis. Da wir es hier mit Verständnis-Fragen über unser Dasein zu tun haben, werden die neuen Erkenntnisse auch praktische Konsequenzen haben. Diese führen zu unserer Selbstfindung, die wir (meist) unbewusst anstreben. Wir streben nach Glück, Gesundheit, Sicherheit, Frieden, Freiheit und Liebe. Es lässt sich aufzeigen, dass wir diese Elemente erst dann erreicht haben, wenn wir zu uns selbst gefunden haben. Wer praktische Fragen zu seiner Selbstfindung hat, kann sich sicherlich an solche Menschen wenden, die über einen längeren Zeitraum einen Weg des Vertrauens in die göttliche Führung gegangen und quasi gegen den Strom der Allgemeinheit geschwommen sind. Denne jene sind m.E. am glaubwürdigsten, weil sie alle Hürden überwunden haben. Dennoch sei betont, dass eine therapeutische Begleitung, durch wen auch immer, den Gang zum Arzt oder zum/zur Apotheker/in nicht erspart. Von der Notwendigkeit der Synergie von Schulmedizin, alternativer Heilung und Spiritualität ist auf meiner Homepage mehrfach verwiesen.

Die folgende Abhandlung über Psychotherapie ist in Anlehnung an ‘Ein Kurs in Wundern’ geschrieben:

Allgemeines zu Therapie und therapeutische Begleitung. Früher war die Frage des Arztes an den Patienten meist: „Was fehlt Ihnen?“. In dieser Frage steckt intuitiv das Wissen, dass der Patient es weiß. Er muss es sich nur in Erinnerung rufen, damit er das Fehlende auffüllen und die Heilung greifen kann. Heute sagt der Arzt dem Patienten, was er hat. Damit vermittelt er dem Patienten das Gefühl, dass das Krankheitssymptom eine Krankheit ist, die er einfach hat. Somit wird sie als wirklich abgestempelt und der Glaube an die Krankheit gestärkt. Wie also kann der Patient das Krankheitssymptom an seinem Körper wegbekommen, wenn sein Denken die Ursache dafür ist und er darüber hinaus noch bestätigt bekommt, dass er richtig wahrnimmt? Jede Therapie ist Psychotherapie, weil alles im Geiste seinen Ursprung hat. Psychotherapie zielt darauf ab, sich der Eigenverantwortlichkeit bewusst zu machen, wobei sie klarstellt, dass nur rechtmäßiges Denken zur Heilung und zur Erlösung führt. Rechtmäßig denken wir z.B., wenn wir unsere aller Unversehrtheit und unsere aller Verbundenheit im Geist annehmen. Insofern lehrt Psychotherapie nichts anderes als Vergebung. Die Psychotherapie richtig angewendet

  • söhnt Unterschiede zwischen Wahrheit und Illusion aus.
  • ist ein Prozess, der die Auffassung vom Selbst verändert.
  • lehrt Vergebung und hilft dem Klienten, seine Heilkraft zu entfal­ten.
  • hat zum Ziel, der Wahrheit den Weg zu bereiten.

Wahre Psychotherapie verfolgt nur das Ziel der Verbindung. Denn nur die Verbindung, die ja eine energetische Verbindung ist, löst Blockaden auf und heilt somit. Bei der rechtmäßigen Anwendung der Psycho-Therapie verbinden sich Therapeut und Klient, indem sie ein Ziel gemeinsam teilen und das Gefühl von getrenntem Interesse ver­lieren. Dann ist die Heilung wirksam. So bedeutet die Heilung des Klienten gleichsam die Heilung des Therapeuten, die sich bei ihm selbstverständlich ganz anderes auswirken kann. Das Bedürfnis meines Mitmenschen ist auch mein Bedürfnis, weil wir voneinander Teil sind und letztendlich ein gemeinsames Ziel haben. Dabei gibt es bezüglich der Heilung keine Rangordnung der Schwierig­keiten, da es für den Geist keine wirklichen Grenzen gibt. Wahre Heilung stärkt, ist beständig und erzeugt immer Harmonie. Falsche Therapie zielt darauf ab, das Leiden, welches auf einem bestimmten Selbstkonzept beruht, wegzubekommen, ohne dieses Selbstkonzept zu verändern. Die richtige Therapie lehrt, was Ursache ist und was Wirkung. Verändert sich die Ursache (die geistige Einstellung), muss sich auch die Wirkung ändern. Hierzu der Spruch des altrömischen Dichters Juvenal: Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper (mens sana in corpore sano). Nicht der gesunde Körper sorgt für einen gesunden Geist, sondern der gesunde Geist ist die Ursache für einen gesunden Körper. Der gesunde Körper ist die Wirkung.

Gesunder Geist = Ursache

Gesunder Körper = Wirkung  

Oder  

Kranker Geist (besser krankhaft denkender Geist) = Ursache

Krankheits-Symptom am Körper + misslicher Umstand = Wirkung

Jedes Wesen verfügt über Selbst-Heilungskräfte. Diese Selbstheilungs-Kräfte gilt es zu mobilisieren. Allerdings muss klar betont werden, dass nicht der Körper über Selbstheilungskräfte verfügt, wie fälsch­licherweise angenommen wird. Nur der Geist, der sich hinter dem Körper und allen anderen irdischen Offenbarungsformen verbirgt, verfügt über sie. Dieser ist es, der dafür sorgt, dass am Körper die Krankheitssymptome verschwinden bzw. im umgekehrten Fall auch auftauchen.

Hinweis: Wie auf der vorigen Seite erläutert, kann der Körper auf der einen Seite und der Geist auf der anderen nicht wirklich krank sein. Insofern sind die Worte ‘Heilung’ und ‘Selbst-Heilung’ im strengen Sinn irreführend. Dasselbe gilt für die Begriffe ‘Krankheit, Erkrankung und dgl’. Sie sind letztlich Ausdruck davon, dass wir diese Begriffe auf den Körper beziehen, als wäre er unsere Identität. Aber wir benutzen diese Begriffe dennoch, da sie geläufig sind, erinnern uns jedoch immer daran, dass der Körper eine Illusion ist.

Am Geist liegt es, ob der Körper krank oder gesund ist. Insofern müssen wir sagen, dass im Geiste mittels des geistigen Heilsplanes alles veranlagt ist, was zur Heilung des Körpers beiträgt. Die Selbstheil­ungs-Kräfte sind wirksam, wenn:

  • das Lernziel herausgearbeitet wurde.
  • wenn sich der Klient seiner Göttlichkeit bewusst ist und den Glauben an sich auch hat.
  • wenn eine Aussöhnung mit sich selber und der Mitwelt stattfindet.
  • wenn sich der Klient seiner puren Eigen-Verantwortlichkeit bewusst geworden ist.

Der wahre Therapeut schaut nicht auf den kranken (trennenden) Geist im Kranken sondern nur auf den gesunden (heilen, verbindenden) Geist. Denn nur der heile Geist ist der Heilung fähig. Jesus war sich dieser Verbundenheit bewusst und hat immer nur auf den heilen Geist im Kranken geschaut. Damit konnte er den Heilsprozess im Kranken in der Funktion eines Katalysators in Gang setzen. Den Rest machte dann der heile Geist im Kranken, wobei der krankhaft denkende Teil im ‚kranken‘ Körper durch seinen Glauben zum heilsamen Denken gebracht wurde. In der Folge verschwanden die Krankheitssymptome am Körper. Jesus sprach dann: ‚Dein Glaube hat dir geholfen‘. Jesus hat sicherlich auch durch seine positive Ausstrahlung, sein positives Denken und durch seine Bekanntheit es den Kranken leicht gemacht, ihren Glauben zu stärken und ihren Geist schwingungsmäßig soweit anzuheben, dass Heilung stattfinden konnte. Insofern war Jesus nicht nur Katalysator sondern auch Motivator. Und so war seine Hilfe maximal. Analog dazu versucht der wahre Therapeut, den Glauben im Klienten zu stärken und ihn darauf hinzuführen, dass jener sich mit seinem heilen Geist verbindet und auf ihn hört. Konkret sagt der Therapeut dem Klienten, dass die Antwort für seine Heilung in ihm selber liegt. Indem der wahre Therapeut Katalysator und Motivator zugleich ist, begleitet er den Heilsprozess lediglich mit. Der wahre Therapeut selber ist nicht der Heiler, außer für sich selbst. Würde der wahre Therapeut Diagnosen abgeben, würde er das Krankheitssymptom als wirklich deklarieren, was falsch ist. Denn es ist ja nur Zeugnis eines krankhaften Denkens. Stattdessen vermittelt der wahre Therapeut dem Klienten, dass seine Gesundheit in ihm ist und dass er diese suchen soll. Hat der Klient seine geistige Gesundheit gefunden, sind alle Krankheitssymptome verschwunden. Die Suche nach der Gesundheit in uns führt zum Finden derjenigen Informationen, die wir zu unserem Erlösungsprozess brauchen. Diese Informationen enthalten Antworten auf Fragen, wie z.B.:

  • welches Problem hat der Klient wirklich (tiefgründigeres Problem)?
  • wo fehlt es?
  • auf welche Art und Weise kann das Problem gelöst werden?
  • wie kann die Hilfe aussehen?
  • was ist im Denken zu ändern?

Mögliche Antworten.Vielleicht sagt das kranke oder erblindete Auge, dass ich etwas nicht sehen will, was eben ist. Vielleicht sagt der Darm, dass ich manche Dinge schwer verdauen (nicht in Frieden annehmen) kann. Vielleicht sagt der Magen, dass ich alles ‘herunter­schlucke’ und es mit mir herumtrage ohne es zu bearbeiten (= schwer zu verdauen). Vielleicht sagt das gebrochene Gebein, dass ich mit mir und der Mitwelt zu hart umgehe. Wenn ich dem Harten nicht mit Weichheit begegne, zerbreche ich.Zusatz: Ich bedanke mich bei dem entsprechenden Organ wohlwissend, dass es mir im Finden der Antwort behilflich ist (tieferer Sinn von ‘liebe deine Feinde’). Habe ich eine Antwort gefunden, ziehe ich die entsprechende Konsequenz (ohne Änderung in meinem Denken ändert sich nichts). Und, Änderung im Denken hat automatisch auch Änderung im Handeln zur Folge, da dem Handeln immer das Denken vorausgeht. Wie wir feststellen konnten, müssen wir vollkommen umdenken, weil wir jetzt alles als eine Lehreinheit anzusehen haben. Vorher wollten wir die unangenehmen Dinge von uns wegschieben und so tun, als ob sie mit uns wenig oder gar nichts zu tun hätten. Jetzt erkennen wir, dass es nichts gibt, was mit uns nichts zu tun hätte. Damit hat der Therapeut dem Klienten zu vermitteln, dass Heilung unmöglich ist, solange der Klient seine verdrehte Art, die Welt zu betrachten, und seine verdrehte Art, sich selber zu betrachten, nicht umkehrt.

–> Praktische Empfehlungen