Theoretische Abhandlung zur Kundalini Energie

1. Die Kundalini-Energie und das feinstoffliche Polkraftfeld (theoretische Abhandlung).

In meinem Buch ‚Psychoenergetik, die Wissenschaft des Lebens‘ zeige ich auf, dass wir uns in einem Weltensystem befinden, das aus Abteilungen von Abteilungen besteht. Wir können auch sagen, dass es ein Weltensystem ist, das in Ober und Unterwelten untergliedert ist. Z.B. sind die Begriffe wie Unterwelt und Oberwelt in Märchen, bei den Religionen und in der griechi­schen Mythologie geläufig. Und dass es jenseitige Bereiche gibt, erfahren immer mehr Menschen, an denen z.B. Wiederbele­bungs­versuche erfolgreich durchgeführt wurden, obwohl sie schon für klinisch tot gehalten wurden. Nicht wenige Menschen, die Nahtod- oder Todesnähe-Erlebnisse hatten, können von einer jenseitigen Welt berichten.

Genanntes Weltensystem können wir in drei Bereiche unterteilen (in Anlehnung an das Buch ‘Ein Kurs in Wundern, Greuthof Verlag’). Zuoberst ist die formlose unverdichtete Schwingungsebene, die wir namentlich dem HIMMEL zuordnen können. Sodann kommt die Lichtseite des Universums und zuunterst die Schattenseite des Universums.

Der HIMMEL ist in SICH unpolar. ER ist das LICHT, DAS ohne Schatten ist. Weil es im HIMMEL keine Trennung gibt, gibt es auch nichts, das Licht und Schatten voneinander trennt. So gibt es auch nichts, das einen Schatten wirft. Deshalb gibt es im HIMMEL auch keinen Schatten. Es gibt nur das LICHT. Und jeder Teil des HIMMELS ist LICHT. Weil alles LICHT ist, wird kein Teil vom anderen angetastet. Im Gegenteil, wenn Lichter zusammen­kommen, verstärken sie sich. So sind die Teile des HIMMELS, da sie allesamt LICHTER sind, zusammen eine erstarkte LICHT-Einheit. Was dabei aus dem LICHT hervorgeht, um selber LICHT zu werden, nimmt ebenso ganzen Anteil an der LICHT-Einheit, wie es zugleich auch am Wachsen dieser LICHT-Einheit beiträgt. Somit haben wir zugleich gegen­seitigen Profit ohne Verluste. Und weil kein LICHT das LICHT einem anderen LICHT nehmen kann, gibt es keine Trennung der einzelnen Teile des HIMMELS. Insofern ist der HIMMEL in SICH unpolar.

Das Universum ist dem HIMMEL energetisch untergeordnet und stellt eine gesonderte – aber nicht wirklich getrennte – Einheit dar. HIMMEL und Universum sind daher wie zwei Pole. Hier können wir aber von einer gegenseitigen Bedingtheit nicht sprechen, weil der HIMMEL in SICH vollständig und für SICH vollkommen autark ist. So bedingt das Universum zwar den HIMMEL, nicht aber der HIMMEL das Universum.

Kann nun das Universum als Pol in sich unpolar sein? Wohl nicht. Schließlich muss es, da es sich als energetischer Unterzustand aus dem HIMMEL ent­wickelt hat, aber mit IHM nicht identisch ist, zum einen Spiege­lungen des HIMMEL aufweisen und zum anderen etwas, das wir als Gegenpol zum HIMMEL auffassen können. Die Spiegelung des LICHTES ist das Licht. Und dieses hat einen Gegenpol, den Schatten. Licht und Schatten können aber nicht wirklich ebenbürtig sein, weil der Schatten dem Licht immer weicht. Es ist aber möglich, den Schatten dem Licht energetisch unterzuordnen und mittels eines Trennmittels eine Trennung zwischen ihnen herbeizuführen. Als Trennmittel bietet sich der feinstofflich-seelische Bereich des Universums an. Dieses Trennmittel trennt die Lichtseite des Universums von der Schatten­seite. Oben im Universum ist also die Lichtseite und unten ist die Schatten­seite. Die Lichtseite des Univer­sums trägt energetisch die Schattenseite. 

Hinweis: Formlose unverdichtete Energie, welche reinste Schwingung ist, sei als das wahre Licht (= LICHT) definiert. Die erste Spiegelung des LICHTES ist bereits ein verdichteter Energiezustand, der quasi noch formlos ist und immer noch reine Schwingung ist. Diese Spiegelung sei als Licht definiert. Die zweite Spiegelung des LICHTES ist bereits eine verdichtete Energieart, die Form hat und polare Eigenschaften aufweist. Diese definieren wir als Schatten.

Nun hinterlässt auch die Schattenseite, da sie vom Licht herrührt, Spuren des Lichtes – also Spiegelungen, welche das Licht symboli­sieren. Es ist dies z.B. das Sonnenlicht. Das Sonnenlicht ist aber deshalb kein wirkliches Licht, weil es keine reine Schwingung ist. Mit seiner dualen Eigenschaft ist es sowohl Welle als auch Korpuskel. Insofern ist es laut obiger Definition ein Element des Schattens, steht aber symbolisch für das Licht des Geistes. Wie also die Sonne laut der Astrologie Symbol des Geistes ist, ist das Sonnenlicht Symbol für das Licht des Geistes. Hingegen ist das Licht des Geistes reine Schwingung. Dieses ist non-dual und damit reines (wahres) Licht.  Auf der Schattenseite des Universums steht dem symbolisierten Licht der symbolisierte Schatten gegenüber. Daher wird der falsche Eindruck erweckt, dass HIMMEL (LICHT) und Hölle (Schatten) nebenein­ander existieren könnten. Für die Symbole trifft das zu, nicht aber für das, was die Symbole darstellen sollen. Die Schattenseite kann nur deshalb vorhanden sein, weil es die Lichtseite gibt. Ohne die Lichtseite kann sie nicht sein. Aber die Lichtseite kann ohne die Schattenseite sein. Dennoch macht die Lichtseite für sich alleine, also ohne die Schattenseite, nicht mehr Sinn als der HIMMEL SELBST. Schließlich steht sie ohnehin im Einklang mit dem HIMMEL, DER die Lichtwelt per se (=LICHT-Welt) ist. Warum also soll die Lichtseite des Universums abseits vom HIMMEL existieren, wenn es die Schattenseite nicht gäbe? Die Lichtseite ist dazu da, um das illusorische Schatten-Licht-Spiel (Trennungs-Spiel) auf der Schattenseite des Universums zu gewähren sowie, um den Schatten zum Licht zu erheben (Ver­geistigung der Materie), wenn der Geist der Schattenseite wieder zum Licht will. 

Damit ist die Unterteilung in die oben genannten 3 Haupt-Bereiche logisch begründet.

Derjenige Geist, der die Licht­seite wahrnimmt, ist der friedvolle Träumer. Sein Licht ist so hell, dass er alle Schatten überstrahlt und daher keine Schattenfiguren wahrnehmen kann. In der Sonnen­finsternis-Konstellation entspricht dies dem Fall, dass Mond und Erde durchsichtig – also lichtdurchlässig – sind. Weil es hier nichts gibt, das einen Schatten wirft, wird auch kein Schatten wahrgenom­men. Da der friedvolle Träumer keine Schattenfiguren wahrnimmt, kann er sich nicht von ihnen beeinflusst sehen. So sieht er in jedem Moment immer sich selbst, weil er voll und ganz in seinem eigenen Licht steht. Daher ist sein Traum durch und durch friedvoll.

Der fried­volle Träumer weiß um seinen Ursprung und kennt den Weg dorthin. Weil er weiß, dass der Traum nur gemeinsam beendet werden kann, bietet er dem Alptraum träumenden Geist seine Hilfe und Führung an. Wenn sich dann alle Alptraum träumenden Geister von ihrem Alptraum einmal verabschiedet haben werden, kann die gemeinsame Übersetzung in den HIMMEL, DER unser aller Wachzustand ist, erfolgen. Insofern bilden das höhere Selbst aller irdischen Wesen und alle Lichtwesen in der Summe denjenigen Pol, der uns zum HIMMEL zieht. Wir müssen uns lediglich hochtragen lassen.

Pole haben in der letztendlichen Konsequenz die Funktion, veränderbar zu sein. Sie werden solange verändert, bis alle Träumer ohne Ausnahme den Traum nicht mehr wollen. Am Ende gehen die Pole in Zustände über, die in sich unpolar sind, was vollständig ausgeglichene Zustände der Harmonie sind. Und dies ist nur möglich, wenn Licht und Schatten in das LICHT übergehen. Dann hören Veränderung und Wandlung auf. Es lässt sich nun ein Merksatz formulieren:

Licht und Schatten haben sich aus dem LICHT entwickelt, um in das  LICHT wieder überzugehen.

Die Konfrontation mit Polen hält uns in Dynamik und lässt uns solange nicht zur Ruhe kommen, bis wir uns in demjenigen Ruhepol eingefunden haben, der in sich unpolar ist. Ohne eine Veränderbarkeit könnten wir diesen Ruhe-Pol nicht finden. Es gilt aber auch, wenn sich alles verändert, dass wir diesen Ruhe-Pol finden können. So ist der HIMMEL unser aller Ausgangs­punkt sowie unser aller Ziel. Psychologisch bedeutet dies, dass der Traum aus dem Wachsein entsprungen ist und dass er, nachdem er voll und ganz durchlebt wurde, wieder ausgeträumt wird. Was dann bleibt, ist das pure Wach(bewusst)sein.

Das System HIMMEL-Universum ist ein komplexes Polkraftfeld, das eine Mehrdimensionalität aufweist. Oben ist der HIMMEL. Energetisch direkt unter IHM ist die Lichtseite des Universums. Und energetisch unter der Lichtseite des Universums ist die Schattenseite, die sich ihrerseits in multipolarer Form äußert. Die Lichtseite ist zwar in sich unpolar (non-dual), hat aber die Schattenseite unter sich. Sie trägt die Schattenseite.

Nun haben wir im Kapitel 1 meines Buches ‚Psychoenergetik, die Wissenschaft des Lebens‘ zum Ergebnis bekommen, dass der materielle Weltenteil des Universums auf dem Kugelmantel der 5-dimensionalen Raum-Zeit-Geist-Welt platziert ist. Energetische Betrachtungen, welche sich auf den materiellen Weltenteil beschränken, lassen daher nur Energieflüsse entlang des Kugelhorizontes zu. Weil aber Energie auch im Kugelinnern vorhanden ist und in den materiellen Weltenteil hinein als auch aus ihm herausfließen kann, gibt es zugleich vertikal gerichtete Energieflüsse. Bislang wurden in den wissenschaftlichen Modellen ausschließlich horizontale Energie­-Flüsse betrachtet. Vertikal gerichtete Energie­-Flüsse wurden dabei außen vorgelassen. Daher konnten sie auch Phänomene wie Spontanheilungen, Spontaneität, Wunder, Toten-Er­weckung, über Wasser gehen und dgl. nicht erklären. Solche Phänomene beruhen auf geistigen Gesetzmäßigkeiten, welche über den materiellen Gesetzmäßigkeiten stehen und sich in eine Ordnung einfügen lassen. Die vertikal gerichteten Polkräfte, die wir bislang noch recht wenig verstanden haben, sind auf der materiellen Ebene mit materiellen Mitteln auf direktem Wege nicht nachweisbar, weil solche Mittel sich ja selber auf dem Horizont des Raum-Zeitgeistes befinden. Aber sie können indirekt nachge­wiesen werden. Unter anderem weist die Kundalini-Energie des Menschen, welche eine Körpersystem eigene Energie ist, auf die vertikalen Energieflüsse hin. Diese fließt, wenn sie im Körper einmal frei gesetzt ist, vertikal von der Fußsohle (Fuß-Chakren) bis zum Kopf (Kronen-Chakren). Dabei hat jeder Fuß an der Ferse 7 Chakren. Unmittelbar am Kopfende ist mittig gelegen das sogenannte Kronenchakra, welches von 6 Nebenchakren in Kranzform umgeben ist. Zusammen sind das ebenso 7 Chakren (siehe Kundalini-Handbuch, Genevieve Lewis Paulson, Windpferd Verlag).

Mittels der Chakren der Fußsohlen sind wir mit den Energien der Erde verbunden. Diese symbolisiert die Körperlichkeit also das Materiel­le. Mittels der Kronen-Chakren sind wir mit den geistigen Energien verbunden. Der Geist, dessen Ursprung der HIMMEL ist, steht über dem Materiellen. Wenn also die geweckte Kundalini-Energie schwerpunktmäßig im Körper vertikal fließt, zeugt sie dafür, dass vertikale Energie­flüsse vorhanden sind. Wozu wäre sie dann da? Um dies zu verdeut­lichen, erörtern wir die Frage, was in Verbindung mit ihr bewirkt wird.

Während die Erde als Repräsentant der Körperlichkeit den materiellen Weltenteil des Univer­sums symboli­siert, symbolisiert die Sonne das Geistige und somit den geistigen Weltenteil des Universums. Die beiden Weltenteile sind wie zwei Pole, die sich ergänzen. Analog dazu haben wir ein Chakrafeld an der Fußsohle einerseits, wie wir ein Chakra-Feld am Kopfende andererseits haben. Diese beiden Chakra-Felder stellen ebenso wie die beiden Welten-Teile des Universums zwei Pole dar, die sich ergänzen.

Zwischen zwei Polen baut sich ein Polkraft­feld auf. Dabei fungiert das Polkraftfeld als eine Art Motor, um Energie, die sich in diesem Feld befindet, zum Fließen zu bringen. Das Polkraft-Feld der Chakra-Felder ist der Motor der feinstofflichen Kundalini-Energie, welche in jedem Menschen ist. Und dennoch gehört dieses Feld wie jedes andere physikalische Feld auch zur Ebene der Manifestationen. Es ist also immer der Geist, der irgendetwas bewirkt.

Die Kundalini-Energie fließt, ist sie einmal freige­setzt, gemäß diesem Polkraft­feld von oben nach unten und von unten nach oben. Daraus ergibt sich eine zyklische Dynamik des Kundalini-Flusses. Auch dann, wenn die Kundalini-Energie auf Energie­blockaden stößt, ist sie nicht statischer Natur. Vielmehr pulsiert sie. Dabei sind die Pulsationen Unterschwingungen der Hauptschwingung, welche entlang der Vertikalen des Körpers gerichtet ist. Dadurch, dass die Kundalini-Energie pulsiert, staut sie sich an den Energie­blockaden nur bis zu einem gewissen Grad auf, ist sie ja nicht untätig. Dabei rüttelt sie durch ihre Pulsation solange an den Energie­blocka­den, bis diese ‘weichgeklopft’ sind und der Kundalini-Energie am Ende keinen Widerstand mehr aufbringen können. Die Kundalini sucht dabei den Weg des gering­sten Wider­standes. Ihre Wirkungsweise lässt sich in etwa mit derjenigen des Wassers verglei­chen. Ihre Weichheit und stetige aber sanfte Konfrontation mit allem, was sich ihr in den Weg stellt, bewirken, dass sie am Ende siegt.

Wohlgemerkt ist die Kundalini-Energie eine nicht-autarke feinstoff­liche Energie. Sie wird vom Geist gebildet, erhalten und geführt. Auf der Ebene der Manifestationen stellt es sich so dar, als ob die Kundalini-Energie eine eigenständige Funktion hat und vom Polkraftfeld ihre Dynamik bezieht. So wird häufig davon gesprochen, dass sie eine Körperreinigung bewirkt. Demnach müsste sie eine Ursache-Funktion haben, was nicht korrekt ist. Besser ist, zu sagen, dass in Verbindung mit ihr eine Körper­reinigung stattfindet oder erwirkt wird. Wir können den Kundalinifluss tatsächlich bewusst steuern, wie wir die Chakren unserer Energie-Körper bewusst steuern können. Für den Ungeübten scheint die Steuerung des Kundaliniflus­ses nicht oder nur bedingt zu funktio­nieren. Dies liegt daran, dass an seinem Fluss auch andere Bewusstseins-Teile von uns beteiligt sind. Der Ungeübte kann seine anderen Bewusstseins-Teile in der Regel nicht wahrnehmen. Daher kann es ihm, wenn er sie nicht wahrnimmt, so vorkommen, als ob die Energie-Flüsse unkontrol­lierbar sind und dass sie eine eigenständige Ursache-Funktion haben. Wird die Kundalini nicht bewusst gesteuert, folgt sie dem Polkraftfeld, wobei klarzustellen ist, dass auch das Polkraftfeld selber ein vom Geist herbeigeführtes Feld ist. Der Geist ist die Ursache aller Dynamik im Universum. In der Tat gibt es Menschen, die ihren Körper voll und ganz beherrschen können. Dies gilt in analoger Weise auch für das Leben allgemein. Prinzipi­ell ist jeder seines Glückes eigener Schmied. Doch in der geistigen Verstrickung scheint uns eher das Schick­sal zu beherrschen, als dass wir das Schicksal selber in der Hand haben.

2. Kundalini und Analogien.

Christ­liche Mystiker haben mit der Kundalini-Energie Erfahrung­en gemacht, ohne dass sie von der Existenz der Kundalini-Energie wussten. Das, was ihnen in Verbindung mit der Kundalini-Energie geschah, schrieben sie dem Wirken des HEILIGEN GEISTES zu. Sicher­lich war dies intuitiv richtig, da der HEILIGE GEIST tatsächlich diese Energie auslösen kann und eine diesbezügliche Analogie besteht. Dennoch ist die Kundalini-Kraft mit dem HEILIGEN GEIST nicht identisch. Das Analogie-Gesetz besagt ja nur, dass es eine Spiegelung bzw. eine Analogie gibt.

Während der HEILIGE GEIST das Bindeglied zwischen Universum und HIMMEL ist (oben), ist die Kundalini-Energie ein Mittel, um die gestörte Verbin­dung zwischen dem körperlich-seelischen Bereich und dem geistigen Bereich eines Menschen (unten) herzustellen. Während aber der HEILIGE GEIST intelligente Energie ist, ist die Kundalini-Energie eine nicht-autarke feinstoff­liche Energie.

Wie konnte es nun dazu kommen, dass die christlichen Mystiker die Symptomatik der Kundalini-Reinigung dem Wirken des HEILIGEN GEISTES zuschrieben? Eine erste Antwort finden wir in der Tatsache, dass wir als Kinder GOTTES, DER unser Wachzustand ist, wie die Kundalini schlafen, die in ihrem Reservoir schläft. Unsere wahren geistigen Fähigkeiten sind dabei wie auf Eis gelegt und können nicht zur Geltung kommen. So auch kann die eingerollte Kundalini-Energie, da sie eine Kugelform einnehmen muss, im menschlichen Körpersystem nicht zur Geltung kommen. Die Gedankenschwingungen der Kleinkinder GOTTES haben sich an den Schwingungen der Materie, die das Unten darstellt, gebunden. Deren Geist musste daher vorher in den Körper gelockt worden sein, was einem Fall aus dem geistigen Gewahrsein heraus in die Körperwahrnehmung hinein entsprach. Und damit begann zwar für den Geist ein Leben in der Welt der Polarität, in der sich Leben und Tod wie Tag und Nacht abwechseln. Doch führt das Leben des gefallenen Geistes auch wieder aus der Polarität heraus.

Wir alle, die wir uns in der materiellen Welt vorfinden, sind aus dem geistigen Gewahrsein in die Körperwahrnehmung und mit der Körperwahrnehmung in die Polarität gefallen. Letztlich ist auch Jesus in die Polarität gefallen, wobei er von Anfang an über eine höhere Erkenntnis verfügte, weshalb er auch Führerquali­täten hatte. Und so, wie Jesus den ihm zugedachten Ent­wicklungs­prozess durch­laufen hat, muss jedes Wesen seinen ihm zugedach­ten Entwicklungs­prozess durchlaufen.

* 1 Kor 15,4­4ff: Gesät wird ein sinnen­hafter Leib, auf­erweckt ein geistiger Leib. Gibt es einen sinnen­haften Leib, so gibt es auch einen geistigen Leib. Denn es steht auch geschrieben: ‘Der erste Mensch Adam wurde zu einem lebenden Sinnenwesen (Gen 2,7), der letzte Adam zum leben­dig machenden Geist’. Das Geisti­ge aber kommt nicht zuerst, sondern das Sinnenhafte, dann das Geistige.

Wenn wir zwischen den Zeilen lesen, wird uns klar, dass der Traum mitunter damit begonnen hatte, dass eine Auseinandersetzung mit der Materie notwendig war. Adam ist der Urtyp bzw. der Archetyp des Menschen. Die Menschen brauchten immer schon Führung. Jesu Führung auf Erden begann als erster Adam und endete als dritter (?) Adam. Gemäß dem Gesetz der Fortpflanzung wird vor jeder Neu-Verkörperung die Ernte des Säers in eine Saat umgewandelt, um zu sprießen. Saat und Ernte verlassen den Säer nicht, weil sie immer Teil von ihm sind. Saat, Ernte und Säer sind unzertrennlich miteinander verbunden.

Adam verkörpert die ‘Sünde’, obwohl Sünde nicht wirklich ist, weil Sünde eine Idee des Traums ist, der selber nicht wirklich ist. Das griechische Wort für Sünde hat die Bedeutung von ‘den Punkt nicht treffen’ bzw. ‘das Ziel verfehlen’. Sünde bedeutet ursprüng­lich, nicht im Punkt zu sein, was heißt, nicht in der EINHEIT zu sein, was lediglich die Beschreibung eines Bewusstseins-Zustandes ist. Wie kommt es zu diesem Zustand? Der Apfel ist die Frucht eines Baumes, der Zweige hat. In der Ver-zwei-gung steckt die Polarität von Gut und Böse. Insofern trägt der Baum symbolisch Früchte beider Pole. Wer von den Früchten des Baumes isst, isst von der Frucht der polaren Welt. Etwas essen heißt soviel wie, es einzuverleiben und es zum Teil des eigenen Selbst zu machen. Ma­chen wir etwas zu unserem eigenen Teil, bringen wir es auf die gleiche Ebene, auf der wir sind, womit eine zumindest teilweise Identifikation eingeleitet wird. Ist dieses Etwas, mit dem wir uns identifizieren, selber nicht Geist, polarisiert diese Identifikation unser Ich und bringt uns regelrecht aus unserer Mitte heraus. Wir sind unsicher, weil wir uns von den äußeren Dingen blenden lassen. Indem der Mensch von den Früchten des Baumes der Erkenntnis des Guten und des Bösen symbolisch gegessen, ist er in die Welt der Polarität gefallen.Sünde hat ohnehin mit Tun an sich nichts zu tun, weil das Tun die Wirkung einer Geisteshaltung ist. Nur die Geisteshaltung hat eine Ursache-Funktion. Ist diese unrechtmäßig, schaffen wir damit lediglich Illusionen bzw. halten vorhandene Illusionen aufrecht, was unsere Wirklichkeit ja nicht verändert. Sie verändert nur unseren Bewusstseinszustand, den wir als Traumzustand festgemacht haben.

  • 2 Kor 5,21: Ihn [= Jesus: eigene Anmerkung], der Sünde nicht kannte, hat ER uns zur Sünde gemacht, damit wir Gerechtigkeit GOTTES würden in IHM.
  • 2 Kor 5,16+17: So kennen wir von nun an niemand dem Fleisch nach, und wenn wir auch CHRISTUS dem Fleisch nach [als Jesus] kannten, jetzt aber kennen wir ihn nicht mehr so. Ist also einer in CHRISTUS: neue Schöpfung ist er. Denn das Frühere ist vergangen; siehe, Neues ist geworden.
  • Eph 5,8: Denn ihr waret einst Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht im HERRN.
  • 1 Kor 15,49: Wie wir das Bild des Irdischen trugen, werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen.
  • 1 Kor 13,12: … Noch sehen wir wie durch einen Spiegel – rätselhaft -; dann aber von Angesicht zu Angesicht.
  • 1 Kor 15,51: Seht, ein Geheimnis sage ich euch: Wir werden zwar nicht alle entschlafen, aber alle werden wir verwandelt werden.

Der Geist CHRISTI manifestierte sich in der Verkörperung Jesu, welche die letzte von mehreren Verkörperungen war. Er stand seit Menschen Gedenken den Menschen als Mensch zur Seite. Er hatte sich genauso mit den menschlichen Problemen auseinandergesetzt, wie es die anderen Menschen tun. Er hat sich als Adam freiwillig in die Materieabhängigkeit begeben und musste die Materie als Jesus überwinden, um so die Menschen, die sich ebenso in die Materieabhängigkeit begeben hatten, aus dieser Abhängigkeit zu führen. Dies geht u.a. auch aus den Readings von Edgar Cayce hervor [die 17 Leben des Edgar Cayce]. Letztlich ist jedes Lebewesen auf Erden in die Sünde gegangen und kannte wie CHRISTUS keine Sünde. Die Sünde ist also ganz anders zu verstehen, als sie vielfach verstanden wird.

Der Fall in die Polarität wurde in der Bibel symbolhaft anhand der Verführung Adams und Evas geschildert. Der aus dem geistigen Gewahr-Sein gefallene Geist, der vor der Verführung noch einen friedlichen Traum träumte und sozusagen noch ein paradiesisches Leben führt, hatte einen Verführer. Und dieser Verführer wurde durch die Schlange symboli­siert, die nach unten zeigt. In Wirklich­keit war es aber nicht die Schlange und auch nicht der Teufel, der den Geist verführt hatte, sondern es war eine Selbstverführung des Geistes. Schließlich wollte der Geist sich als unterscheidbares Individuum erleben und seine Individualität ausleben, was nur über den Traum möglich ist. Indem er in die Körperwahr­nehmung verfiel, polari­sierte sich sein Ich.

Der eine Pol ist dasjenige Ich, das sich mit dem Körper identi­fiziert. Und der andere Pol ist das wahre geistige Ich, das kein Du und kein Es kennt. Und so spielt der in die Polarität gefallene Geist eine Art Maskerade. Sein Körper dient ihm als Maske. Und diese wurde ihm zu seinem eigenen Verhängnis, weil sie ein Eigenleben bekam, das sich mit der Zeit verselbständigte. Auf der anderen Seite verlor der Geist mit der Zeit seine geistige Identität aus den Augen, ohne dass sie wirklich verloren gegangen ist. Sie ist nur in den Bewusstseins-Hintergrund gerückt und ist ihm wegen der Körper­wahrnehmung nur verschleiert. Aber sie macht sich in Form des Machtdrangs, des Wissensdrangs, des Drangs nach Freiheit, Glück und Sicherheit immer wieder bemerkbar. Gerade dieser Einfluss bringt das polarisierte Ich in ein gespal­tenes Verhältnis, weil der Versuch, dem angesprochenen Drang gerecht zu werden, zum Scheitern verdammt ist, sofern die Lösung ausschließlich in der Welt der Polarität gesucht wird. Und so steht das polarisierte Ich mit sich im Zwiespalt und weiß nicht richtig, ob es Körper ist oder Geist. Mal scheint die eine Identität und mal die andere die richtige zu sein. Manchmal scheint es so, als seien sie ein und dasselbe. Und gerade der Versuch, beide miteinan­der irgendwie zu vereinen, führt zu Teufels­spiralen.

* Gal 5,17: Denn das Begehren des Fleisches ist gegen den Geist gerichtet, das des Geistes gegen das Fleisch; sie liegen im Streit gegeneinander, so dass ihr nicht das, was ihr wollt, vollbringt.

Der Teufel ist nur eine Manifestation des Zweifels. Er steht für die Polarität selbst, weshalb er mit zwei Hörnern dargestellt wird. Fälschli­cherweise wird und wurde der Teufel als selbständige Person dargestellt. Der Teufel ist aber eine Illusion, die wie der Körper und alles Materielle keine selbstän­dige Ursache-Funktion haben kann. Alle Erscheinungen brauchen den Geist. Dieser verbirgt sich hinter ihnen, um ihnen quasi ein Innenleben zu geben und den Eindruck zu vermitteln, sie wären selbständige Wesen. Also nicht der Teufel ist der Herr des Reiches der Materie. Es ist dies der Zwiespalt, der uns alle, die wir in die Polarität gefallen sind, ergriffen hat. Das Reich der Materie ist an für sich leblos, weshalb es auch als das Reich des Todes bezeichnet werden kann.

Der Zwiespalt des Geistes verursacht Krankheit, Schmerz, Leid und Tod des Körpers. Damit der Geist sich selbst dieses Armutszeugnis nicht ausstellen muss, muss er anstelle dessen einen Sündenbock für seine missliche Lage erfinden. Der Teufel wurde zu einem Sündenbock von Vielen im Außen, ohne tatsäch­lich für das Leid verantwortlich sein zu können. Damit aber der falsche Sündenbock als solcher nicht überführt werden kann, muss er täuschen können. Er täuscht durch Schein und durch Verwand­lungs­fäh­igkeit. Doch ist der Teufel, wie wir ihn verstehen, nicht autark. Er kann daher nicht wirklich bestrebt sein, zu täuschen. Er täuscht nur scheinbar. Da der Teufel auf dem Zwiespalt des Geistes beruht, ist jegliche Täuschung eine Selbst-Täuschung, wobei der sich im Zwiespalt befindliche Geist eine falsche Ich-Identität (Körperidentität) vornimmt. Die falsche Ich-Identität kann sich nur auf etwas beziehen, das nicht Geist ist und daher getrennt von ihm sein muss. Damit wird der Teufel auf die gleiche Ebene gestellt, wie die falsche Ich-Identi­tät. Dadurch bekommt sowohl der falschen Ich-Identität (Körper) als auch dem Teufel vergleich­bare Autarkie und vergleichbare Macht zugesprochen.

Der Zwiespalt des Geistes veranlasst ihn selber, die Vorstellung seiner eigenen Identität immer wieder in Frage zu stellen. So, wie sich seine Vorstellung ändert, ändert sich gemäß dem Gesetz ‘wie innen, so außen’ die Erschein­ung des Äußeren. Da der Geist dem wahren Licht angehört, kann die Erschein­ung des Äußeren auf der Schatten­seite des Universums alle möglichen Schatten-Grade annehmen. Doch der hellste Schatten ist von der Natur des Lichtes weit entfernt. Der sich im Zwiespalt befind­liche Geist weiß dies nicht, weshalb er unsicher ist. Er glaubt sogar, dass sich ein Engelwesen in einen Teufel verwandeln kann. Die Begriffe ‘Heiligen-Schein’ und ‘Schein­heiligkeit’ sind Zeugnis dieser Unsicherheit. Doch im Zwiespalt steckt auch der Weg sowohl nach unten (gen Hölle) als auch nach oben (gen HIMMEL). Der Glaube an die Macht der äußeren Erscheinungsformen (Teufel, Körper) zieht uns nach unten. Der Glaube daran kann aber nur vorhanden sein, wenn wir uns täuschen lassen.

Wird der Glaube an den Teufel konsequent weiterverfolgt, muss sich die Absicht des Teufels, nämlich uns zu täuschen, auf der materiel­len Ebene bemerkbar machen. Den grob materiellen Teufel (greifbar und sichtbar) kennen wir nur in Form einer harmlosen Maskenfigur. So muss er sich, da er als Teufel in der grob-materiel­len Gestalt noch niemandem lebendig in Erscheinung getreten ist außer in der Einbildung, in anderer Form zeigen. Es ist z.B. die Schlange, die als symbolische Verführerin gilt. Warum die Schlange von den Eingeweihten als derartiges Symbol gewählt wurde, hat mehrere Gründe. Auf der einen Seite ist die Schlange mit der Erde, welche stellver­tretend für die Verkör­perung steht, extrem stark verbunden. Auf der anderen Seite symbolisiert sie die zyklischen Vorgänge der polaren Welt, weil sie eine spiralförmige Schlangenposition einnehmen kann. Gäbe es keine spiralförmigen Prozesse und statt­dessen lauter exakte Kreisprozesse, wäre die polare Welt eine ewige Welt, die aus ihrem Zustand nicht mehr herauskommen könnte. Sie wäre insofern nicht umwand­lungs­fähig, dass sie nicht vergeistigt werden könnte. Die Spirale steht also für (Ver-)Wandlungs-Fähig­keit. Und da die Schlange im Frühling ihre Haut abstreift, ist sie so etwas wie das Symbol des sich selbst erneuern­den Lebens.

Das Gesetz der Wandlung ist das Gesetz von Yin und Yang. Das Yin-Yang-System ist aber ein offenes System, das aus dem TAO entstanden ist und in das TAO wieder zurückgeht. Dieses System bedingt spiralförmige Zyklen. Und diese sind nicht wirklich ewig. So gibt es einen Fall in die Polarität, in welcher das Yin-Yang-System vorherrscht, als auch wieder einen Weg aus der Polarität heraus. Aus genannten Gründen haben die Einge­weihten die Schlange als multi-funktionelles Symbol verwendet. Es ist zum einen die abwärts-gerichtete Schlange und zum anderen die aufwärts-gerichtete Schlange. Diese Darstellung erlaubt, die Polarität unseres Wegs aufzuzeigen. Es gibt nur einen Weg, welche Formen er auch immer annehmen mag: es ist der Weg vom Ursprung weg oder zum Ursprung hin.

Die Symbolik ‘Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen’ in Verbindung mit der Schlange, die nach unten gerichtet ist, verdeut­licht den Heraus­fall aus der Erkenntnis und die Schritte des Wegs, die von der WAHRHEIT weg­führen. Die abwärts-gerichtete Schlange ist die Verführerin, die bildlich gesprochen im Auftrag des Teufels handelt. Die Schlange können wir in dieser Darstel­lung als das grobstoff­liche Pendant zum feinstoff­lichen Teufel auffassen. Teufel und abwärts-gerichtete Schlange zusammen stehen symbolisch für Verführung und Täuschung.

Alle Materie, ob grobstofflich oder feinstofflich, ist die Äußerung der Gedanken des Geistes. Materie ist völlig neutral. Sie kann einer­seits als Mittel für die Täusch­ung dienen; sie kann anderer­seits aber auch dazu dienen, die Täuschung wieder aufzuheben. Hierfür sind uns die Analogie-Gesetze dienlich. Solange der Geist im Zweifel ist und nicht nachhaltig versucht, den Zweifel auszuräumen, wird er nichts Wesentliches tun, was ihn von der Materie entbindet. Stattdessen wird er Teufelsspiralen ziehen, die ihn an der Materie gebunden halten. Insbesondere dann, wenn er sich nicht zum Geist, der er selber ist, bekennt, wird sich die Teufelsspirale aufschaukeln, was ihn noch mehr nach unten zieht und an die Materie bindet. Daher ist der Teufel ein Pol, der wie die nach unten gerichtete Schlange, den Geist nach unten zieht (in die scheinbare Materieabhängigkeit).

Der Gegenpol des Teufels ist der auf(er)stehende und erwachende Geist, den Jesus uns vorgelebt hat. Der auf(er)stehende und erwachende Geist dreht den Pfeil des Falls in die Polarität (Fall in die Materie) herum. Die Symbolik ‘Baum der Erkenntnis’ in Verbindung mit der Schlange, die nach oben zeigt, verdeutlicht die Umkehrung. Mit der Umkehrung geht die Über­windung der Materie einher, was Jesus ja aufgezeigt hat. Schließlich hat das Töten seines Körpers seinen Geist nicht getötet. Jesus hat zwar den Weg nach oben gezeigt, doch muss jedes Individu­um diesen Weg ent­sprechend seiner Bestimmung selber gehen.

  • Num 21,9: Moses verfertigte also eine eherne Schlange und hängte sie an eine Stange. Und wirklich, wenn eine Schlange jemanden biss, und er blickte zur ehernen Schlange auf, so blieb er am Leben.
  • Joh 3,14+15: Und wie Mose die Schlange erhöhte in der Wüste, so muss auch der Menschen­sohn erhöht werden, damit jeder, der an IHN glaubt, ewiges Leben habe.

Die Schlange – nicht mehr nach unten, sondern nach oben gerichtet – ist also nicht länger die große Versucherin, die den Geist in den Körper lockt. Sie wird vielmehr zum Symbol der höchsten Weisheit, die den Menschen zurück in die EINHEIT, d.h. zu GOTT, führt (siehe auch Astrologie: Doppelzeichen Skorpion-Adler). Und so wurde die aufgerichtete Schlange von den Eingeweihten auch als Zeichen der Einweihung verwen­det (siehe Buch ‘Einweihung, Elisabeth Haich, Drei Eichen Verlag’). Die Einweihung in die geistigen Gesetze ermöglicht uns wieder den Weg nach oben zu gehen. Zugleich bestehen in der Welt des Zweifels zwischen der Schlange und der Kundalini-Energie eine sehr enge Beziehung. Schließlich ist die Schlange, die den Geist in den Körper gelockt hat, in Form der eingerollten Kundalini-Energie selber eingeschlos­sen. Wenn in der Umkehrung die Kundalini-Energie aus ihrem Reservoir wieder entlockt wird, wacht sie im Körper-System des Menschen auf. Und nachdem die Kundalini-Energie aus ihrem Reservoir entlockt wurde, um sich dann wie eine Schlange zu entrollen, richtet sie sich wie die eherne Schlange Noahs nach oben. Ihr natürliches Streben ist, wie bereits gesagt, über den Hauptener­giekanal zum Kronenchakra zu fließen, um sich von dort aus mit dem Kosmos zu verbinden. Solange ihr dies nicht möglich ist, weil dieser Kanal verstopft ist, wird sie nach und nach alle Energieblockaden des Körpersystems auflösen (müssen), bis dies ihr dann schlus­sendlich gelingen kann.

So gibt es einen sehr schönen Analogie-Bezug zwischen Kundalini (Schlan­gen­feuer), Jesus (vollendete Manifestation des HEILIGEN HEISTES) und der aufgerich­teten Schlange. Das Ziel ist die EINHEIT, DIE auf uns alle wartet. Wir müssen nur noch den Weg nach oben gehen wollen und ihn auch antreten. Dabei sei angemerkt, dass die Kundalini uns den Weg nach oben nicht abnimmt. Vielmehr ist sie ein Zeugnis dafür, dass wir diesen Weg im Geiste zulassen. Mit diesem Zulassen lassen wir uns von unserem höheren Selbst hoch ­tragen. Aus eigener Kraft können wir uns nicht nach oben tragen, zumal wir auf die Energie von oben angewiesen sind. Ohne die Energie von oben könnten wir ohnehin nichts tun und schon gar nicht nach oben getragen werden. Weisen wir die Energie von oben ab, indem wir z.B. der Kraft des Körpers mehr Glauben schenken als der inneren geistigen Kraft, beziehen wir zwar dennoch Energie von oben, lenken sie aber durch unseren Geist hindurch in das physische System in diffuser Weise hinein. Hier und da werden Energieblockaden oder Grenzen verstärkt. Dies hält uns unten und bindet uns an die Illusionen, anstatt, dass wir nach oben getragen und von den Illusionen entbunden zu werden. Um nach oben getragen werden zu können, müssen wir uns mit unserem höheren Selbst durch vollkom­mene Hingabe verbinden wollen.

Unser eigenes Licht ist, solange es in Resonanzschwingung mit dem Körper steht, so dumpf, dass es Illusionen nicht ins Licht transformieren kann. Hierzu müssen wir die Liebesenergie, die von oben kommt, in uns aufnehmen, was eben nur durch die Hingabe möglich ist. Was wir empfangen, haben wir, um es weitergeben zu können. Und so sind wir, was wir haben. Deshalb bedeutet bewussteinsmäßige Vereinigung mit dem höheren Selbst eine Identitätszuweisung. In Vereinigung mit allen Aspekten des Geistes ist uns alle Macht gegeben. Aber in der Trennung ist unsere Macht so klein, dass wir vor den Illusionen Angst haben. Die Illusionen haben viele Formen, die wir Teufel, Körper, Geld, Zeit, Magie, Pillen und dgl. nennen. Aber die Macht, die wir ihnen zusprechen, beruht allein auf unseren Gedanken. Und solange wir in der Schattenwelt verweilen, beherrscht uns uns eigener Zwiespalt. Das Prinzip des Zwiespalts ist allen Wesen gemein, die Bewusstseins-Teile haben, welche die Schattenseite des Univer­sums wahrnehmen und für die die Lichtseite verschleiert ist. Die Folge des Zwiespaltes ist nichts als Schein, Täuschung und Trug.

Der die Täuschung wahrnehmende und sich selbst täuschende Bewusst­seins-Teil des universalen Geistes bindet sich durch sein falsches Urteil an der Materie. Das Kreuz ist das Symbol der Materie. So kreuzigt sich der Geist immer nur selbst, allerdings nur in der Wahrnehmung des materiellen Körpers. Diese Kreuzigung muss, damit sie als solche sichtbar wird, in der Extrem­form aufgezeigt werden. Allerdings muss dies von einem Geist aufgezeigt werden, der sich der Kreuzigung bewusst ist. Es ist dies der Geist in der Verkörperung Jesu. Desgleichen muss dieser Geist die Argumente dieser Welt so gut kennen, dass er in Dialog mit ihr treten kann. Dieser Dialog hat die Eigenart, dass die Gegenpositionen zwischen Lichtseite (höheres Selbst) und Schattenseite (Ego) am klarsten zutage treten. Jesus war mit sich selbst aber nicht im Unreinen, sondern die Welt mit sich. Jesus vertritt diejenige Position, die in uns allen unbewusst vorhanden ist. Er hat sie uns in einer Sprache vermittelt, die wir wenigsten mit den Augen sehen und mit den Ohren hören konnten.

*   Hebr 2,17+18: Darum musste er in allem den Brüdern gleich werden, damit er ein mitfühlender und getreuer Hohepriester werde im Dienste vor GOTT, um die Sünden des Volkes zu sühnen. Denn da er selbst versucht wurde und gelitten hat, vermag er auch denen, die versucht werden, beizustehen.

In menschlicher Gestalt war der Geist Jesu für die Menschen glaubwürdiger und hilfreicher, als wenn er z.B. nur in Lichtge­stalt erschie­nen wäre; insbesondere deshalb, weil er denselben Gefahren, die auf die Menschen im alltäglichen Leben lauern, ausgesetzt war. Jesus musste sich desgleichen in die Lage der Menschen dieser Welt versetzen, um praktikable und sichtbare Lösungswege aufzeigen zu können. Dies erforderte mehrere Verkörper­ungen des Geistes Jesu. Dass dem so ist, kann auch zwischen den Zeilen der Bibel ersehen werden, wie folgt.

  • Apg. 13,36 + 37: David ist ja, nachdem er seiner Zeit gedient hatte, durch den Ratschluss GOTTES entschlafen und zu seinen Vätern gelegt worden und hat Verwesung geschaut. Der aber, den GOTT auferweckt hat, schaute keine Verwesung.
  • Lk 3,23..38: Stammbaum Jesu: ….des David, …., des Adam, – GOTTES.

Der Geist Jesu war auch in David, wobei David eine der letzten Verkörperungen des Geistes Jesu war [die 17 Leben des Edgar Cayce]. Doch hatte der Geist Jesu zu Davids Zeit noch nicht alle seine ihm zugedachten Aufgaben erfüllt, weshalb der Geist Jesu in David noch Verwesung schaute. Erst in der Verkörperung Jesu hatte sein Geist so viele Erfahrungen angereichert, dass er seinen irdischen Auftrag beenden konnte. Jesus stellte dabei für uns den Ideal-Menschen dar. Dieser Ideale sollen wir gemäß unserem uns zugedachten individuellen Weg folgen.

Unser Weg muss fürwahr nicht mit dem Weg des Geistes Jesu identisch sein, wenngleich alle Wege zum selben Ziel hinführen. Schließlich ist kein Weg weniger wert als der Weg des Geistes Jesu, wenngleich anhand bestimmter Wegabschnitte von individuellen Wegen der Anschein erweckt werden kann, dass in der Wichtigkeit und im Ausmaß enorme Unter­schiede bestehen. Wenn wir den einzelnen Weg in der Ganzheit vom Anfang bis zum Ende betrach­ten, sind wiederum alle Wege gleich­gewichtig.

Da wir im Geiste eine einzige Familie sind, sind auch wir, solange wir träumen, eine Manifestation des HEILIGEN GEISTES, DER wie Jesus CHRISTUS GOTT vollkom­men vertritt. Der Körper selber ist eine Manifestation des Zweifels. Dieser ist aber nicht unsere Identität. Woran erkennen wir, dass wir eine Manifestation des HEILIGEN GEISTES sind? Einfach daran, dass wir fähig sind, uns über die materiellen Gesetze und somit auch über die Materie erheben zu können. Wenn Jesus dies konnte, können wir es auch; wenn nicht heute, dann morgen.

Joh 14,12: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird auch selber die Werke tun, die ich tue, und noch größere Werke als diese wird er tun; denn ich gehe zum Vater.

Noch sind wir eine nicht-ideale Manifestation des HEILIGEN GEISTES, was sich aber ändern kann und mit absoluter Sicherheit auch ändern wird. Die Vervoll­kommnung steht jedem von uns bevor, wenngleich nicht für alle zur gleichen Zeit. Derzeit machen die Wege von vielen von uns auf Erden eine Kehrt­wende. Viele der Menschen auf Erden sind soweit herange­reift, dass sie in die geistigen Gesetze einge­weiht werden können.

Die aufgerichtete Schlange, die zur Herrin der Einweihung wurde, symbolisiert gleichsam den zweiten (letzten ?) Adam. Der zweite Adam ist der ausgereifte Mensch, der seine Entwicklung von ganz unten begonnen und sich allmählich über alle materiellen Gesetze erhoben hat. Solange ein Erdenwesen noch nicht als Mensch bezeichnet wird, gebraucht es hauptsächlich seine körperlichen Sinne und ist vor allem wie Schlange oder Skorpion (Astrologie) an den materiellen Gesetzen gebunden. Der erste Adam ist dasjenige Erden­wesen, das einen Entwick­lungsstand erreicht hat, von dem wir sagen können, dass es sich von nun an in Teilbereichen über die materiellen Gesetzen erheben kann. Es kann zwischen den verschiedenen Polen unterscheiden, kann sein Leben in gezielte Bahnen lenken und vieles mehr, was z.B. den Tieren (in der Regel?) nicht möglich ist. So wird erst ab diesem Entwick­lungsstand ein Erdenwesen als Mensch bezeichnet, wenngleich dies noch lange nicht der Ideal-Mensch ist. Wir können sagen, dass der Mensch der niedrigsten Entwicklungsstufe (ab Bewusstseinsstufe 4) der erste Adam ist und der Mensch der höchsten Entwicklungsstufe (Erreichen der 7. Bewusstseinsstufe) der zweite Adam. Die Stufe vor dem Menschen ist diejenige eines Tieres. Die Frage also, ob der Mensch vom Affen abstammt, hat nur eine rein biologische Bedeutung. Denn der biologische Stammbaum gibt für sich genommen keinen Aufschluss über unsere wahre Herkunft. Die wahre Herkunft aller Wesen ist der HIMMEL.

Dasjenige Ziel, das wir Menschen ansteuern, ist die Entwicklung zum Idealmenschen, sprich zum zweiten Adam.

*   1 Kor 15,47: Der erste Mensch ist aus Erde, ist irdisch, der zweite Mensch vom Himmel [, ist himmlisch].

Der zweite Adam (zweiter Mensch) ist soweit herangereift, dass er mit einem Bein auf der geistigen Welt ist und mit dem anderen auf der materiel­len Welt. Dies befähigt ihn, sich über die materiellen Gesetze zu stellen und gleichsam die geistigen Gesetze auf Erden voll und ganz anwenden zu verstehen. Seine körperlichen Sinne haben nur noch untergeordnete Bedeutung. Er verhält sich dann nicht mehr primär als ein Sinnen­wesen sondern als ein Geistwesen.

Jesus ist den Weg vom ersten Adam bis zum zweiten Adam (zweiten Menschen) bereits über mehrere Verkörperungen hinweg vorausge­gangen, um den Menschen zu führen. Der zweite Adam (zweiter Mensch) ist Jesus in seiner letzten Verkör­perung. Nach Abschluss dieser Inkar­nation ist er zu CHRISTUS (CHRISTUS-Geist) geworden, der er immer schon war. Der Weg Jesu gen HIMMEL ist hier ganz offen­sichtlich geworden. Jesus ließ sich in alles einweihen, um voll­kommen unabhängiger Vertreter GOTTES, DER unser aller VATER/MUTTER ist, zu werden. An ihm können wir uns alle orien­tieren; aber nicht nur an ihm. Denn jeder Mensch, der den Entwick­lungsstand des zweiten Adams erreicht hat, zieht alle anderen Menschen wie Jesus nach oben. Er kann genauso gut, wie es Jesus konnte, GOTT voll und ganz vertreten, jedoch auf seine ganz spezielle Weise.

* Joh 12,32: Ich aber werde, wenn ich erhöht bin von der Erde, alle an mich ziehen.

Der Weg eines jeden ist individu­ell. Und doch führen alle Wege zum selben Ziel hin. Der Weg in die Polarität ist nicht verwerflich, weil er ohnehin nur zeitweilig ist und der ERKENNTNIS dienlich ist.

*   Sir 49,16: Sem, Set und Enos sind geehrt, doch alle Menschen übertrifft an Ruhm Adam.

Der Weg des Geistes Jesu war ein Weg von vielen Wegen. Dieser Weg war speziell nur ihm zugedacht, was auch heißt, dass er den Weg voll und ganz angenommen hat. Analog dazu ist jedem Individuum sein speziel­ler Weg zugedacht, wie jedes Individuum seinen Weg voll und ganz angenommen hat. Dabei spielen wir einander genau diejenigen Rollen, die unseren Gedanken entsprechen und die notwendig sind, den Traum schnellst möglich sowie auf dem Weg des geringsten Widerstandes zu durchleben. Alle Wege sind als ebenbürtig zu behandeln. Es gibt keine besseren und keine schlech­teren Wege. So sagt z.B. Erzengel Ariel [Lichtkörperprozess, Tashira Tachi-ren, Edition Sternenprinz], dass wir alle hier auf Erden Meister sind: die einen erforschen die Göttlichkeit, die anderen die Beschränkung. Dennoch ist das Ziel unseres Daseins irgendwann das Heranreifen zum Idealmenschen. Ist das Ziel des Idealmenschen erreicht, ist der damit verbundene Bewusstseinszustand der erlöste Zustand. Dann sind wir im Unten das analoge Bindeglied zum HEILIGEN GEIST, DER das Bindeglied im Oben ist. Dann sind wir die ideale Manifes­tation des HEILIGEN GEISTES, um SEINE Lehre voll und ganz vertreten zu können. Die Kundalini-Energie wird uns dabei begleiten. Wer ihren Fluss schon spüren kann, kann sicher sein, dass er bald der Erlösung entgegen­sehen wird. Bringen wir die Symbolik auf einen Nenner, erhalten wir folgende Zusam­menstellung, über die wir meditieren können:

–> Selbstreflexion und geistige Arbeit